03.03.2010

Oscar-Nacht rückt näher...



OscarsDie "Oscar"-Nacht am 7. März steht unmittelbar bevor, und wie wir bereits berichten konnten, ist auch Bruno Delbonnel für "Harry Potter und der Halbblutprinz" in der Kategorie "Best Cinematography" ("Beste Kamera") nominiert.

In einem 
Interview mit der Academy sprach der französische Kameramann unter anderem über die denkwürdigsten Momente, die größten Herausforderungen und wie er den Film im Nachhinein sehe: "Ich bin froh, dass ich ihn gemacht habe, ich finde, er sieht gut aus, aber nun bin ich ganz woanders. Ich möchte etwas ganz anderes probieren. Das ist wohl auch der Grund, warum ich nein gesagt habe, als man mir anbot, den letzten "Harry Potter" zu machen. Ich denke, ich befürchtete, mich zu wiederholen. Ich musste mich weiterentwickeln."

Einige Auszüge haben wir für Dich ins 
Deutsche übertragen, Du findest diese nachfolgend:



"Oscar"-Anwärter im Interview


Was war für Sie der denkwürdigste Moment in diesem Film?

Ich glaube, das war, als ich das Filmmaterial vom Vortag anschaute und sah, wie das Licht auf Dumbledores Gesicht verschwand, während er seinen Text sprach. Das brachte meiner Meinung nach zusätzliche Spannung und Dramatik hinein und das nur durch den Gebrauch von Licht in einer einfachen Weise.

Aber es gab noch einen anderen Faktor und zwar den, mit Stuart Craig, dem fantastischen Chefdesigner, zusammenzuarbeiten. Wir teilten eine Menge an Vorstellungen und sein Enthusiasmus war erstaunlich. Und sich an seinen Sets zu bewegen ist etwas, das ich noch nie zuvor auf solch einem Niveau erlebt habe.

Es gab viele erinnerungswerte Momente …
Wenn Sie den Film jetzt sehen, was denken Sie dann darüber?

Das ist eine böse Frage.
Ich bin froh, dass ich ihn gemacht habe, ich finde, er sieht gut aus, aber nun bin ich ganz woanders. Ich möchte etwas ganz anderes probieren. Das ist wohl auch der Grund, warum ich nein gesagt habe, als man mir anbot, den letzten "Harry Potter" zu machen.

Ich denke, ich befürchtete, mich zu wiederholen. Ich musste mich weiterentwickeln.
Was war die größte Herausforderung, der Sie sich in dem Film, für den Sie nominiert wurden, gegenübersahen? 

Zuerst einmal denke ich, bestand sie darin, so gut zu sein, wie meine Vorgänger an der Kamera, die an "Harry Potter" gearbeitet hatten: John Seale, Roger Pratt, Michael Seresin, Slawomir Idziak.
Genauso gut zu sein und doch anders.

Einige Sets bestehen seit dem aller ersten "Potter"-Film. Wie könnte ich sie in ein anderes Licht setzen? Diese Frage zog eine zweite nach sich, die auf der Filmreihe selbst beruhte: Es war "Potter" Nummer sechs, die Handlung drehte sich weniger um große Kampfszenen als vielmehr um die Beziehungen der Figuren zueinander. Nichtsdestotrotz gab es immer noch Dramatik und ich dachte, es könnte interessant sein, diese sehr intimen Geschichten inmitten der sehr düsteren Stimmung zu haben. Als ob die Schule eine düstere Figur darstellte. Das war der Moment, als ich entschied, (erneut) diese dunklen Varianten von Grau zu nehmen. Glücklicherweise gefiel David Yates und den Produzenten diese Idee.

Dann auch in Bezug auf die technische Herausforderung. Ich hatte diese Idee, für eine Szene in der Höhle auf der Kristallinsel dieses bewegliche Licht hinzuzufügen. Ich wollte so eine Art Dynamik durch das Licht hineinbringen. Die Szene vor dem Kristallbecken ist ziemlich statisch auf einer Insel, die nicht gerade groß war. Ich dachte, es könnte interessant und auch dramatischer werden, wenn das Licht fließender wäre, über den Gesichtern der Figuren kreisen würde; sie manchmal in Licht tauchen, manchmal verbergen würde - in einer zufälligen und unvorhersagbaren Weise.

Dafür befestigte ich eine einzelne 6kw Softbox [ein Lichtformer, Anm. d. Ü.] an einem ferngesteuerten Kopf am Ende eines 50 Fuß [über 15m, Ergänz. d. Ü.] hohen Technokrans [Teleskoparm, an dem die Kamera befestigt ist, Anm. d. Ü.], mit dem ich arbeitete. Es war eine riskante Angelegenheit, weil das meine einzige Lichtquelle war und es kein Zurück mehr gab. Ich meine, das, was dunkel war, war richtig dunkel. Aber es war eine sehr interessante Herausforderung (Vielleicht bin ich auch der Einzige, der so denkt …).




Das komplette Interview auf Englisch kannst Du hier einsehen.

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